Deutsch-Lesung mit Deva Manick

Freitag der 20.11 2020 war ein überraschender Tag:

Alle trudelten langsam, aber sicher in den Raum und machten sich bereit für zwei langweilige Schulstunden. Manche froh darüber, dass sie Unterricht verpassen konnten, andere ärgerten sich über den Verlust ihrer Freistunden. Es stand ein Mann vorne, ordentlich gekleidet, und unterhielt sich mit Frau Malkomes über einige organisatorische Details der “Lesung”. Dabei wusste niemand, was eine solche “Lesung” denn überhaupt sein soll… Und dann begann sie.

Innerhalb weniger Minuten schaffte es Deva Manick die Klasse in seinen Bann zu ziehen, nicht nur durch seine Art zu erzählen, sondern auch durch eine Frage, die allen sehr nahe ging: “Wer bin ich wirklich?” Er versprach, uns auf diese Identitätsreise mitzunehmen und auch wieder mit uns zurückzukehren. Es war einfach unmöglich, nicht zuzuhören oder ihm nicht zu vertrauen. Auch die letzten Schüler, die aus den Fenstern starrten, wandten ihm ihre Aufmerksamkeit zu. Er sprach über sein eigenes Leben, seine eigenen Erkenntnisse und las Passagen aus seinem Buch “Im Glashaus gefangen zwischen Welten” vor. Er trat uns mit einem Vertrauen entgegen, das man eigentlich bei jemanden, den man nicht kennt, nicht erwarten würde. Er vertraute uns seine, wenn auch nicht jetzigen, Gedanken an. Gedanken, die jeder schon einmal hatte und auch wenn nicht, sie vollkommen verstand. Jeder legte seine eigene, innere Reise während der Lesung zurück.

So plötzlich die Lesung auch anfing, endete sie schon wieder. Jeden einzelnen von uns brachte sie auf neue Gedanken und trotzdem hinterließ der Autor bei uns eine unbeschreibliche Sprachlosigkeit.

Katja Glushkov, EF

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