„Ich kann niemandem etwas lehren. Ich kann sie nur zum Denken bringen.“ (Sokrates zugesprochen)
Sekundarstufe I
Bereits in der Unterstufe (Klasse5/6) möchte die Fachschaft Philosophie am Monte genau das:
Die Neugierde der Kinder erwecken und ihre ursprüngliche Neugierde erhalten und auf die weltanschaulich-religiös ungebundenen grundlegenden Sinn- und Wertfragen der Philosophie lenken (beispielhaft):
Wer bin ich?
Wie wollen wir mit den anderen leben?
Wie sollen wie handeln? Was ist gut und was ist böse?Was ist Freundschaft?
Was ist Wahrheit?
Wie erkennen wir etwas?
Was ist Gerechtigkeit?
Woher kommt der Mensch?
Was ist Glück?
Was ist der Sinn des Lebens?
Wie leben wir von und mit der Natur?
In zu Beginn ganz und gar produktions- und projektorientierten Unterrichtsarrangements lernen die Schüler:innen auf diese Weise zuallererst, eine philosophische Frage zu erkennen und selbst zu formulieren und fantasievoll auszugestalten.
In zu Beginn ganz und gar produktions- und projektorientierten Unterrichtsarrangements lernen die Schüler:innen auf diese Weise zuallererst, eine philosophische Frage zu erkennen und selbst zu formulieren und fantasievoll auszugestalten. Dabei steht von Anfang an der Dialog miteinander im Zentrum des gemeinsamen reflexiv-diskursiven Denkens, das genaues Zuhören, Argumentieren und Empathie und soziales und vernunftgeleitetes Miteinander befördert.


Die Fragen der 7. – 9. Klasse tragen der fortschreitenden Entwicklung der Schüler:innen und Schüler in diesem Zeitraum Rechnung (beispielhaft):
Wie ist das Verhältnis von Gefühl und Verstand, Lust und Pflicht?
Was geschieht in der Pubertät und was bedeutet die Geschlechtlichkeit des Menschen?
Was ist Liebe?
Wie gestalten wir Freundschaften und Partnerschaften?
Was ist Rassismus und wie können wir ihm begegnen
Was ist der Zweck politischer Utopien?
Was ist schön und was ist hässlich?
Welchen Einfluss haben Medien auf uns?
Wie ist das Zusammenleben von Mensch und Technik zu gestalten?
Wie ist das Verhältnis von Leib und Seele und dasjenige von
Freiheit und Verantwortung?
Welche sind die Quellen unserer Erkenntnis
und wie entstehen Vorurteile, Urteile und wie entsteht Wissen?
Wie gehen wir mit der Sterblichkeit um?
Wie schon in der Unterstufe begleiten literarische Texte, Filme, Rollenspiele, Debatten und weitere handlungs- und produktionsorientierte Settings die sich vertiefende philosophische Reflexion, damit die kritische und methodenbewusste Auseinandersetzung mit Problemstellungen mit dem Ziel selbstständiger Urteilsbildung zunehmend gelingen kann.




Sekundarstufe II
In der Sekundarstufe II sollen die Schüler:innen bis zum Ende der Einführungsphase zunehmend abstrakter in der Lage sein, philosophische Begriffe und Begründungsansätze zu erläutern und zu unterscheiden sowie eigene philosophisch dimensionierte Ideen zur Lösung elementarer philosophischer Problemstellungen zu entwickeln. Trotz der Anforderung, zunehmend abstrakter zu reflektieren, bleiben Lebenswelt- sowie beispielhafte Anwendungskontexte zentral.
Am Monte wurde zuletzt beispielsweise eine gesellschaftlich-politisch relevante wissenschaftstheoretische Reihe zum Klonen angeboten, das die Arbeit mit Gedankenexperimenten und Dilemmata beinhaltete.
Inhaltliche Schwerpunkte:
Anthropologische Ansätze: Tier-Mensch-Vergleich
Evolutionstheoretische Erklärungsansätze
Relativistische und Universalistische ethische Ansätze
Rechtsphilosophische Auseinandersetzung mit Phänomenen wie Recht und Strafe
Ansätze zur Abgrenzung von Philosophie, Mythos und Naturwissenschaft
Metaphysische Ansätze (Leben nach dem Tod, Existenz Gottes)
Erkenntnistheorie
In der Qualifikationsphase werden u.a. abiturrelevante philosophische Ansätze behandelt, die der Standardsicherung NRW zu entnehmen sind
Im Vordergrund stehen zunehmend propädeutisch zu verstehende, fachlich zunehmend anspruchsvollere Kompetenzen, etwa
- Die Identifikation von Sachaussagen, Werturteilen, Begriffsbestimmungen, Behauptungen, Begründungen, Prämissen, Folgerungen, Erläuterungen und Beispiele;
- Die Beurteilung der gedanklichen bzw. argumentativen Konsistenz philosophischer Positionen sowie die kriteriengeleitete Bewertung der Tragfähigkeit derselben.
- die Anwendung heuristischer Verfahren zur Entwicklung eigener philosophischer Denkansätze oder
- die Zuhilfenahme einschlägiger philosophischer Argumentationsverfahren (z.B. Toulmin-Schema).
Dabei sind die folgenden Inhaltsfelder relevant:
- Das Selbstverständnis des Menschen
- Werte und Normen des Handelns
- Zusammenleben in Staat und Gesellschaft
- Geltungsansprüche der Wissenschaften
Das Fach Philosophie am Monte versteht sich als freiheitlicher Raum des gemeinsamen Nachdenkens, der sich in jeder Jahrgangsstufe dezidiert auch außerunterrichtlichen Lernorten und -möglichkeiten sowie Besuchern von außerhalb öffnet:
- Der gemeinsame Besuch der PhilCologne sowie anderer kultureller Veranstaltungen von philosophischem Interesse
- Der ‚Tag der Philosophie‘, bei der Oberstufenschüler:innen anregende Diskussions- und gedankliche Experimentierfelder für die jüngeren Klassen gestalten
- Im Rahmen des Utopie-Themas in der Klasse 7 wurden etwa stadtentwicklungsrelevante Projekte wie die Markthalle der Parkstadt Süd besucht und mit Architekten vor Ort diskutiert.
- Besuch des berühmten Lachforschers Prof. Rainer Stollmanns
- Besuch einer der wichtigsten Philosophinnen der Gegenwart, der Amerikanerin Susan Neiman
Besuch von Anika Roll, Ärztin auf der Sea Watch u.a.


Weiteres
Projektkurs Philosophie
Im Rahmen der Weiterentwicklung der Oberstufe gibt es im Schuljahr 2025/2026 zum ersten Mal einen Projektkurs Philosophie:
Die Schüler:innen können sich hier intensiver mit einem philosophischen Thema beschäftigen – über den Unterricht hinaus, selbstbestimmt und kreativ.
Sie arbeiten an eigenständigen Projekten, die zwar dem Referenzfach Philosophie zugehören und einem von der Lehrkraft gesetzten Oberthema verpflichtet sind, allerdings auch interdisziplinäres Potenzial ausschöpfen können.
Für das Schuljahr 2025/26 ist das Oberthema „Kairos“ gesetzt.
Die Schüler:innen werden erste Bekanntschaft mit Kairos machen, einem der drei griechischen Götter der Zeit, mit dem der richtige Zeitpunkt innerhalb eines Zeitverlaufs, also die sprichwörtliche ‚günstige Gelegenheit‘ wesentlich verbunden ist.
Innerhalb der philosophischen Disziplinen
- Ethik
- Erkenntnistheorie
- Anthropologie
- Politische Philosophie
sowie der curricular vernachlässigten Ästhetik können die Schüler:innen ihre eigenen Projekte zu Kairos sodann ansiedeln.
Philosophische Sommerfahrt der EF
Im Schuljahr 2024/25 hat zum ersten Mal mit einem Votum der Lehrer:innenkonferenz pilotmäßig die ‚Philosophische Sommerfahrt‘ des Monte als Ergänzungsangebot zur Taizéfahrt in der EF an die Belgische Küste nach De Haan stattgefunden; die Fachschaft hofft, diese verstetigen zu können.
Ziele der Sommerfahrt sind:
- Gemeinschaftliche und gemeinschaftsfördernde philosophische Reflexion, begriffen als philosophische Praxis in Anwendungskontexten, zur lebensweltlichen Orientierung von Jugendlichen abseits von Leistungs- und Bewertungssituationen
- Persönlichkeitsentwicklung, die in die Schulgemeinschaft zurückwirkt.
- Schulung philosophisch – abstrahierenden Denkens
Hergang:
- Vorbereitungstreffen außerhalb des Unterrichts
(Festlegung des Jahresthemas) - Vorbereitung durch die Fachschaft
- Fahrt
- Mögliche Präsentation der Ergebnisse
Mögliche Themen der kommenden Jahre:
- Krise
- Dankbarkeit
- Sinnlichkeit
- Leib/Körper
- Das Lachen
- Identität
- Metamorphose
- Unendlichkeit
- Stimme
- Normalität
- Krise


Die Sommerfahrt 24/25 beschäftigte sich aus philosophischer Sicht mit dem Thema ‚Essen‘ im Sinne einer Ästhetik des kulinarischen Geschmacks.
Differenzierungsfach Rhetorik-Philosophie-Politik
Entdeckendes Erfahren philosophischer Rhetorik
Die Gründung des Differenzierungsfachs Rhetorik-Philosophie-Politik ist der Einsicht verpflichtet, dass es notwendiger ist denn je, in der Schule einen Raum zu eröffnen, in dem die Schüler:innen lernen und praktisch ausprobieren und umsetzen können, ihre eigene Stimme zu finden und sich rhetorisch geschult und philosophisch-politisch fundiert zu artikulieren.
Zu Beginn ist es wichtig, sich als Gruppe kennenzulernen:
- Theaterpädagogische Übungen zur rednerischen Präsenz
- Vertrauensbildung
- Gruppendynamik

Zum Curriculum, wie es sich herauskristallisiert hat, das aber stetig im Fluss ist, gehört es bislang:
- I. Die selbständige Organisation, Vorbereitung und Durchführung einer politischen Debatte
- II. Rhetorische Grundlagen: Redeanalyse
- Aufbau Argumentation
- Argumentationsarten
- Scheinargumente
- Redetypen
- III. Rhetorische Grundlagen: Rede-Gewalt
- historische Annäherung: gender und Rede
- moderne Reden
- hate speech
- IV. Politisch Einfluss nehmen, z.B Unterstützung des Schüler:innenrates, Tag der Jugend im Stadtrat o.Ä.
- Verfassen eigener Reden
- V. Philosophisch fundiertes Argumentieren, z.B.
- Analyse politischer Positionen (Beispiel: Abtreibung)
und aktuell umstrittener Begriffe (Beispiel: Meinungsfreiheit) - Gestaltung: Podcast zu philosophisch- politischen Themen wie
- Gewalt
- Das Böse
- Freiheit
- Vorurteile
- Mentale Gesundheit
- Sinn des Leben
- Glück
- Analyse politischer Positionen (Beispiel: Abtreibung)
- VI. Rhetorik der aktuellen Politik:
- z.B. Was ist Populismus?


Ansprechpartner
Franziska Ebel
(Fachvorsitzende)
ebel@monte-koeln.de
Iris Dörr
(stellvertretende Fachvorsitzende)
doerr@monte-koeln.de