Schülerzeitung: Pop gegen Populismus

Bücher, Graffitis und Songtexte: Erstaunlich viele von ihnen enthalten Botschaften gegen den Populismus. Woran aber liegt das und wie ist der Pop zu einem so wichtigen Medium geworden?  

Eine große Erdbeere über ein Hakenkreuz, ein Mozzarella verbirgt antisemitische Symbole: Cibo verstaut seine Dose und macht sich zur nächsten Wand, die mit Schmierereien bedeckt ist, auf. Solche faschistischen Symbole finden sich immer häufiger in Verona, Cibos Heimatstadt. Aber nicht nur dort. Vielen Menschen macht diese Entwicklung Angst. 

Schon seit es den Pop in seiner Form gibt, wird er gezielt von Minderheiten genutzt. Obwohl viele Menschen eine demokratische Politik unterstützen, wird der „rechte Ruck”, wie viele die Entwicklung bezeichnen, stärker. Viele Künstler, wie zum Beispiel Autoren, Musiker und Maler drücken deshalb ihre demokratischen Gedanken, Meinungen und Hoffnungen in ihren Werken aus. 

Das beginnt schon in der Musik: Viele Songtexte fordern zu Protesten auf und zeigen oft Wirkung. Musik sei allem voran ein Mittel zur Unterhaltung – doch in den richtigen Händen würde sie mitunter zu einem Werkzeug, dass die Wege der Welt beeinflussen, sagt Dominik Sirotzki, ein Popjournalist von popkultur.de, einer Informationswebsite über Pop. Es gebe einige Künstler, die bedenkliche Entwicklungen hinterfragt, Missstände offen angeprangert und Ungerechtigkeit mit ihrer Kunst bekämpft hätten. 

Ein Beispiel hierfür sind die Beatles, eine weltberühmte britische Band, die neben ihren Hits auch Songs über Krisen in der gesamten Welt schrieben. Ein Beispiel hierfür ist “Blackbird”, der 1968, wenige Wochen nach Martin Luther Kings Ermordung, geschrieben wurde. Mit solchen Liedern erreichte die Band viele Menschen, da ihr Einflussgebiet sowohl national als auch international immens war. Auch der bekannte Rapper Eminem nutzt seine Songs für Botschaften: 2017 beleidigte er Donald Trump aufgrund seines vermeintlich inkompetenten Umgangs mit Problemen in den USA. 

Eine weitere Form des Pops ist künstlerische Gestaltung, wie zum Beispiel Graffiti. Viele Graffiti-Künstler nutzen ihre Kunst für politische Äußerungen, so auch der Veroneser Grafiker Cibo. Er übermalt faschistische Symbole mit den unterschiedlichsten Gerichten der Welt: Cupcakes, Caprese oder Würstchen sind nur einige davon. Er könne nicht schweigen, er müsse etwas tun, sagt der italienische Sprayer, nachdem 2008 ein befreundeter Grafiker von Skinheads umgebracht wurde. Faschismus sei nicht politisch, sondern kriminell. In Verona wäre es völlig normal, Rassist zu sein. 

Auch den Fußball nutzen mittlerweile viele Menschen zur Äußerung von Botschaften. Das geschieht jedoch auf beiden Seiten: Beispiele hierfür sind der FC St. Pauli oder Alemannia Aachen. In Hamburg gab es häufig Äußerungen gegen Neonazis und Faschisten, bei der Alemannia aus Aachen ist das Gegenteil der Fall – die Fanszene ist von Rassismus und Feindlichkeit durchzogen. 

An diesen Beispielen erkennt man, dass der Pop zu einem wichtigen Medium wird und geworden ist. Fakt ist, dass das Thema mittlerweile in vielen Medien Platz findet – der Pop ist nur eines davon. Viele Beispiele zeigen, dass Widerstand oft etwas bewirkt . 

Ein Artikel von Levi

Der Straßenkünstler Cibo bei seiner Arbeit. 

Quellen: 

Bpb.de 1.10. 24 

Widerstand in Liedform: Die 70 besten Protestsongs aller Zeiten (popkultur.de) 2.10. 24 

Wikipedia: Blackbird 2.10. 24, Eminem 9.10.24 

Italien: Graffiti-Künstler Cibo übermalt Hakenkreuze und Runen in Verona – DER SPIEGEL 2.10. 24 

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