Unsere Schule – Basisinformationen

Pädagogische Grundorientierungen

Wir wollen die Schüler „fit“ machen für die Wissensgesellschaft und ihnen die dafür notwendigen fachlichen, kommunikativen und sozialen Kompetenzen vermitteln. Dabei orientieren wir uns an dem Leitsatz von Maria Montessori: „Hilf mir, es selbst zu tun!“ Unser Ziel ist: Schülerinnen und Schüler lernen ihr Leben selbstverantwortlich zu gestalten. Die Rahmenbedingungen dafür versuchen wir auf verschiedenen Ebenen „zu schaffen“.

Unsere Schule steht vor der Herausforderung, Konzept und Methode für einen Bereich zu entwickeln, für den Maria Montessori nur Hinweise gegeben, jedoch kein der Primar- oder gar Sekundarstufe entsprechendes Material entwickelt hat. Die Aufgabe besteht zudem darin, als ein völlig „normales“ Gymnasium:

  • alle Abschlüsse zu garantieren, die man auf einem Gymnasium erwerben kann (Fachoberschul-, Fachhochschulreife und das Abitur)

Bei der Einlösung dieser Verpflichtung

  • gelten alle Lehrpläne,
  • alle Versetzungsbestimmungen,
  • alle Regelungen, die einem Gymnasium in NRW auferlegt sind.

Atmosphäre

Das nach allen Seiten hin offene Atrium bildet symbolisch den Mittelpunkt des Gebäudes, ist Kommunikationszentrum für Lehrer, Schüler und Eltern. Nicht zufällig ist es zugleich ständiger Ausstellungsort für Schülerarbeiten und Bühne für Theateraufführungen und musikalische Darbietungen.

Die Schule zeichnet sich durch liberale Umgangsformen aus, die

  • den anderen in seinem Anderssein achten
  • frei machen zu einem sozialen Miteinander,
  • frei machen zu verantwortungsbewusstem Lernen,
  • angstfreies Lernen und Selbstbestimmung ermöglichen.

In dieser atmosphärischen Umgebung arbeiten in den Jahrgangsstufen 5 bis 7 die Lehrerinnen und Lehrer als Teams, stimmen Inhalte, Methoden und erzieherisches Verhalten aufeinander ab.

Räumliche Gestaltung

Die Jahrgangsstufen 5 bis 6 sind jeweils als Einheit in Klassenräumen um einen „stillen Winkel“ gruppiert. Die „stillen Winkel“ dienen den Schülern als Aufenthalts- und Arbeitsräume. Zwischen den Klassenräumen bieten kleinere Gruppenräume zusätzliche Arbeitsmöglichkeiten, enge kasernenartige Flure sucht man vergebens.

Eine solche Raumaufteilung gewährt den Schülern, sich zu begegnen, die Lerngruppe ebenso selbst zu bestimmen wie den Lernort. Da die Schüler von der Klasse 5 an bis einschließlich Klasse 7 in „ihrer“ Klasse bleiben, können sie ihre Umgebung mitgestalten. Hinzu kommt eine umfangreiche Schülerbibliothek, die von einer erfahrenen Bibliothekarin betreut wird, und den Schülern aller Jahrgangsstufen zur Verfügung steht.

Eigenständiges Lernen

Statt der „Freiarbeit“ gibt es an unserer Schule sogenannte Wahlarbeitsstunden, in denen die Schüler innerhalb eines vorgegebenen Rahmens den Gegenstand ihrer Arbeit selbst bestimmen können.

Wahlarbeit

Wahlarbeit findet in der Erprobungsstufe mit fünf Wochenstunden statt. Jeder der an der Wahlarbeit beteiligten Lehrer gibt dabei in der Regel eine Stunde seines Fachunterrichts in den „Wahlarbeitstopf“, so dass die vorgeschriebene Wochenstundenzahl nicht erhöht wird. In diesen Stunden wählen die Schüler aus einem umfangreichen Arbeitsmaterial, das in den verschiedenen Fächern bereitgestellt wird, aus, an welchem Material sie in dieser Stunde arbeiten wollen. Ihr individuelles Lerntempo lässt sie auch den Zeitraum bestimmen, in dem sie diese Arbeit abschließen.

Hierin gründet der hohe Symbolgehalt der Schnecke

  • lasst mir Zeit
  • ich erreiche mein Ziel mit Sicherheit
  • ich trage alles, was ich brauche, mit mir, wenn…
  • … ihr mir meinen Lebensraum lasst!

Um eine Basis zu garantieren, die für alle verpflichtend ist und auf die im Unterricht aufgebaut werden kann, gibt es neben den frei wählbaren Materialien Pflichtpensen, die innerhalb eines größeren Zeitraums erledigt werden müssen. In der Regel werden die Arbeitsergebnisse der Wahlarbeit nicht zensiert, damit kein Notendruck lähmt.

Das Material des Gymnasiums unterscheidet sich deutlich von der Art des Materials im Grundschulbereich, denn das haptische (ergreifende) Lernen verliert an Bedeutung und das immer stärker werdende abstrahierende Denken nimmt zu. Deshalb ist es erforderlich, dass einzelne Bereiche der curricular vorgesehenen Fachthemen so aufbereitet werden, dass der Schüler mit Hilfe dieses Materials eigenständig die angestrebten Lernziele erreichen kann.

Lernaufgaben

In der Erprobungsstufe haben unsere Schülerinnen und Schüler zwei Stunden Lernzeit pro Woche, in der die vor allem in den Hauptfächern anfallenden Lernaufgaben (außer Vokabelarbeit und Lektüren) erledigt werden. Außerdem können die Kinder im Rahmen des Ganztags an drei Tagen statt einer AG auch MAiS (=Montearbeitszeit in der Schule) wählen, wodurch sie eine zusätzliche Arbeitszeit haben, in der sie in der Schule anfallende Lernaufgaben machen können. In der Mittelstufe wird die Lernzeit zwei- und zum Teil sogar dreistündig erteilt.