Geschichte

Das Fach Geschichte am Montessori Gymnasium

Alii discipuli fontes legunt – tu autem, Monte discipule felix, lege et experire!“ („Andere Schüler mögen in den Quellen lesen, du aber, glücklicher Monte-Schüler, lies, erlebe und lerne aus eigener Erfahrung!“)

Mit diesem leicht abgewandelten geschichtsträchtigen Satz kann man den Geschichtsunterricht am Montessori-Gymnasium charakterisieren: Es geht uns vornehmlich darum, unseren Schülerinnen und Schülern Geschichte lebendig zu vermitteln, damit diese einen direkten Bezug zu ihrer Alltagswirklichkeit herstellen können.

Dementsprechend besuchen wir regelmäßig außerschulische Lernorte, um den Schülerinnen und Schülern neben der wichtigen und notwendigen Quellen- und Textarbeit im Unterricht zusätzlich die Möglichkeit zu bieten, sich sachlich und kritisch mit ihrer Alltagswelt auseinander zu setzen.

Zusätzlich bietet das Montessori Gymnasium weitere wesentliche Voraussetzungen für unseren Geschichtsunterricht:

 

  • Die spezifischen architektonischen Vorgaben einer Montessori-Schule

 

Unsere stillen Winkel und Gruppenarbeitsräume dienen einerseits als „Inseln“ zum selbsttätigen Lernen in der Unter- und Mittelstufe und ermöglichen uns andererseits auch Binnendifferenzierung innerhalb unserer Lerngruppen (Förderung der interessen- und leistungsbezogenen Teamfähigkeit).

Darüber hinaus verfügt unser Gymnasium über eine eigene Bibliothek mit einer versierten Bibliothekarin, die umfangreiche Literatur zu unterschiedlichen (historischen) Themen bereitstellen kann, so dass auch mit Blick auf das angestrebte Ziel der Studierfähigkeit die Recherchekompetenz frühzeitig eingeübt werden kann.

 

  • Schulpartnerschaft mit einer ostpolnischen Schule

 

Seit dem Schuljahr 2000/2001 unterhält das Montessori-Gymnasium eine auf das Fach Geschichte bezogene, projektorientierte Schulpartnerschaft mit dem Liceum Ogólnoksztátoace in der ostpolnischen Stadt Lublin. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern die Begegnung mit gleichaltrigen polnischen Schülern zu ermöglichen und  alle so belastende historische Erfahrungen in  dauerhafte, von Toleranz und gegenseitiger Anerkennung geprägte Freundschaft umzuwandeln.

 

  1. Exkursionen zu außerschulischen Lernorten (wie dem EL-DE-Haus oder dem Haus der Geschichte)

Zellen im Keller des EL-DE-Hauses

Seit einigen Jahren besitzt das Montessori Gymnasium einen Kooperationsvertrag mit dem EL-DE-Haus in Köln, sodass regelmäßig Schülerinnen und Schüler unserer Mittel- und Oberstufe die Möglichkeit erhalten, an einer Exkursion zum NS- Dokumentationszentrum teilzunehmen.

Neben professionellen Führungen durch die Dauerausstellung zur regionalen Geschichte des Nationalsozialismus und der Gedenkstätte in dem ehemaligen Zellentrakt, können zusätzlich Workshops zu aktuellen Themen besucht werden.

Außerdem werden außerdem regelmäßig Exkursionen zum Haus der Geschichte in Bonn oder in das Römisch-Germanische Museum in Köln angeboten.

 

  1. Das Monte wird Segu-Partnerschule

Das Segu-Projekt ist eine Lernplattform für das Fach Geschichte. Ziel des nichtkommerziellen Projektes ist es, ein tragendes Konzept zum selbstgesteuerten Lernen für einen individuellen, selbstgesteuerten und auf individuelle Förderung ausgerichteten Geschichtsunterricht zu schaffen. Die Lernplattform unterstützt somit einen offenen Unterricht im Fach Geschichte.

Ausführliche Informationen findet man unter:

https://segu-geschichte.de/partnerschulen/ .

 

  • Projekttag „9. November – Schicksalstag der Deutschen“ (für die EF)

 

Im Rahmen des 9. November findet jährlich für die Schülerinnen und Schüler der EF (von der 1. bis zur 7. Stunde) ein verbindlicher Projekttag zum „Schicksalstag der Deutschen“ statt. An diesem Datum haben mehrmals entscheidende Ereignisse der deutschen Geschichte stattgefunden, sodass er ganz besonders geeignet ist, unsere Geschichte des 20. Jahrhunderts zu verstehen.

Die Schüler und Schülerinnen können am Projekttag je nach Interesse zwischen verschiedenen Workshops wählen, die von unseren Lehrerinnen und Lehrern vorbereitet und durchgeführt werden. Exemplarisch sind hier einige der möglichen Angebote aufgeführt:

Workshop 1:

9. November 1918 – Das Ende des Ersten Weltkrieges und die doppelte Ausrufung der Republik
In dieser Projektgruppe versetzt ihr euch in die turbulente Zeit zum Ende des Ersten Weltkrieges. Der Krieg war verloren, das Kaiserreich am Ende, Deutschland schien von einer Revolution erschüttert… Wie sollte es weiter gehen? Im Projekt übernehmt ihr die Rollen verschiedener historischer Persönlichkeiten und erlebt den 9. November 1918 sozusagen in Echtzeit – und diskutiert die Lage Deutschlands in einem Chat, der so damals nicht möglich gewesen wäre.

Workshop 2:

9. November 1938 – Die Nacht, in der die Synagogen brannten
Die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wird als Reichspogromnacht oder auch Reichskristallnacht bezeichnet. In dieser Nacht widerfuhr vielen Menschen in Deutschland großes Leid. Die Nationalsozialisten zerstörten tausende Geschäfte und Wohnungen von Juden und brannten zahlreiche ihrer Synagogen nieder. Für die Menschen mit jüdischem Glauben war es eine schreckliche Nacht; viele wurden bei den Angriffen verletzt oder starben sogar. Im Rahmen des Workshops werden wir uns mit den Ereignissen und den Opfern des 9. November 1938 auseinandersetzen. In diesem Rahmen werden insbesondere für einige Opfer der Reichspogromnacht Gedenktafeln erstellt, die in würdiger Weise an das Schicksal betroffener Personen erinnern sollen.

Workshop 3:

9. November 1989 – Der Tag, an dem Mauer fiel
Unglaubliches geschah vor 25 Jahren in Berlin: Am 9. November 1989 tanzten Ost- und Westdeutsche auf der Berliner Mauer, DAS Symbol der Teilung Deutschlands war offen! In unserem Workshop erfährst und erlebst (!) du, wie es zu den „Montagsdemonstrationen“ und zur „friedlichen Revolution“ in der DDR kam. Wir werden gemeinsam freie Szenen für ein improvisiertes Theaterstück, das am Nachmittag aufgeführt werden soll, erarbeiten und suchen neugierige, spielfreudige (und ein wenig mutige J) Schülerinnen und Schüler: also DICH! Auch wer Lust hat, Bühne oder Technik mit zu gestalten, ist herzlich willkommen!

Workshop 4:

9. November 2007 – das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung wird verabschiedet
Wer hat mit wem telefoniert, gechattet, gemailt? Wann? Wie lange? Mit welchem Telefon? Und von wo? Im digitalen Zeitalter von Facebook, WhatsApp und Instagram werden persönliche Daten und Nachrichten tagtäglich hochgeladen und versendet – und die interessieren nicht nur den Empfänger, sondern möglicherweise auch die Behörden zwecks Vorbeugung von Terroranschlägen und anderen Straftaten. Wie viel Privatsphäre sind wir bereit aufzugeben, um in Sicherheit leben zu können? Dieser Frage soll in unserem Workshop nachgegangen werden. Zudem wird anhand aktueller Überwachungsskandale über die Frage nach Vor- und Nachteilen der Speicherung unserer Daten diskutiert.