Auch in diesem Jahr ist die Fachschaft Geschichte dem Aufruf der Kultusministerkonferenz gefolgt und hat mit der EF einen Projekttag zum „9. November, dem Schicksalstag der Deutschen“ durchgeführt. Angesichts der aktuellen Flüchtlingsfrage wurde der diesjährige Projekttag dem Thema „Fluchtbewegungen im 20. Jahrhundert“ gewidmet.
So untersuchte die Schülergruppe von Frau Knecht und Frau Pananis, die von der Forschung bisher weitgehend vernachlässigte Konferenz von Evian, bei der im Sommer 1938 Vertreter aus 32 Ländern die Frage diskutierten, wie der jüdischen Bevölkerung bei der Flucht vor dem nationalsozialistischen Terror zu helfen sei. Dabei stellten die Schüler verwundert fest, dass kein Land bereit war, die Aufnahmebedingungen für die Fliehenden zu lockern.
Herr Alfano, Herr Ruhbach und Herr Landmann widmeten sich intensiv der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, dem Tag, an dem in allen deutschen Städten die Synagogen in Brand gesetzt, die Schaufenster jüdischer Geschäfte zerstört und Zehntausende jüdischer Bürger in Konzentrationslager verschleppt wurden. Die Schüler erarbeiteten auf der Basis von Zeitzeugeninterviews, dass dieser vorläufige Höhepunkt der nationalsozialistischen Judenverfolgung zu einer Fluchtwelle aus Deutschland führte, bevor im Jahre 1941 das Ausreiseverbot für die jüdische Bevölkerung erlassen wurde, für die es von diesem Zeitpunkt an keinen Ausweg mehr gab.
Im Workshop von Frau Deis und Frau Freuen untersuchten die Schüler die Lebensbedingungen in der DDR und erarbeiteten anhand von Biografien einzelner DDR-Bürger, warum die Menschen versuchten, unter gefährlichsten Bedingungen aus ihrem Land zu flüchten. Vor allem wurde der Fokus auf die Massenflucht des Jahres 1989 gelegt, der die Dynamik des DDR-Zerfalls verstärkte und am 9. November 1989 zum Mauerfall führte.
Hier sind einige Impressionen und Ergebnisse des intensiven und ertragreichen Projekttages: