Medienkompetenz

Neue Medien und Montessori-Pädagogik?

Grundlegendes Prinzip der Montessori-Pädagogik ist das selbstständige Arbeiten der Schüler entsprechend Maria Montessoris Grundsatz: „Hilf mir es selbst zu tun.“ In der modernen Wissensgesellschaft müssen die in der „vorbereiteten Umgebung“ bereitstehenden Lernmaterialien entsprechend weiter entwickelt werden. Außerordentlich hilfreich sind dabei die Möglichkeiten der Neuen Medien, da sie in idealer Weise die Selbsttätigkeit der Schülerinnen fördern und in Kooperation mit den traditionellen Medien (Bibliothek, Unterrichtsmaterial, Lehrbücher etc.) die heutigen neuen Methoden unterstützen (Lernen lernen, Wahlarbeit, Projektarbeit, fächerverbindendes Lernen, Methodenkompetenz). Sie erweitern das ganzheitliche Lernen, da sie das Lernen um die Möglichkeiten mit Farbbildern, Filmen, Audiodateien und interaktiven Lernformen anreichern.

Moderne IT-Infrastruktur zum Lernen mit Neuen Medien

Von unseren Schülern erwarten wir, dass sie Referate oder schriftliche Ausarbeitungen ausgedruckt vorlegen, zu bestimmten Themen zu Hause recherchieren, eine schriftliche Ausarbeitung als Präsentation aufbereiten oder ein Problem anschaulich als Mindmap darstellen. Dabei wird häufig ohne weitergehendes Hinterfragen unterstellt, dass die Lernenden über die notwendige Soft- und Hardware verfügen. Ferner werden unsere Schüler im Zuge der umfassenden Schulreformen immer mehr Zeit in Schule verbringen.

Aus diesem Grund hat das Montessori-Gymnasium in den Jahren 2006 und 2007 seine technische Ausstattung im Rahmen des Cologne Area Schoolnet (CAS)-Programms der Stadt Köln vollständig modernisiert und damit eine räumliche und mediale Lernumgebung geschaffen, in der es ohne großen organisatorischen Aufwand und technische Kenntnisse möglich ist, während und nach der Unterrichtszeit Computer zu nutzen. Es gibt aktuell drei Computerräume und ca. 60 iPads zur Ausleihe. Zusätzlich ergänzen Medienecken die die bereits vorhandene Lernumgebung. Fast alle Räume sind mit einem Beamer ausgestattet. Das Lernen am Computer oder mit dem Tablet soll ein alltäglicher Bestandteil des Unterrichts sein und diesen sinnvoll zu ergänzen.

Seit Herbst 2017 benutzt die Schule Office 365 als Plattform. Damit hat jeder Schüler/ jede Schülerin seine Arbeitsumgebung ortsunabhängig, zu Hause und in der Schule zur Verfügung. Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Schülern untereinander und mit Lehrern werden geboten. Informationen und Arbeitsmaterialien können digital ausgetauscht und zur Verfügung gestellt werden. Für Klassen und Kurse können digitale Gruppen gebildet werden, die z.B. ein Classnotebook gemeinsam führen können, in dem Material für die Gruppe/Kurs bereitgestellt wird, oder in dem Schülerinnen und Schüler ihr eigenes digitales Heft führen können. Für die Schüler*innen ist es auch ein großer Vorteil, an den aktuellen Versionen von Word, PowerPoint und Excel geschult zu sein und damit auf die späteren Anforderungen an der Universität oder im Beruf vorbereitet zu sein.

 

Computergestütztes Lernen im Differenzierungskurs Sozialforschung

Alle Schüler erlernen im Unterricht und im Rahmen von Methodentagen grundlegende IT-Fertigkeiten (Internet, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsensation). In den Jahrgängen 8 und 9 können unsere Schüler in einem Kursangebot (Differenzierungs-bereich II) zwischen Biologie/Chemie, Lateinisch und Sozialforschung wählen und erhalten dadurch die Möglichkeit ihre eigenen Schwerpunkte zu finden und zu vertiefen. In diesen Jahrgängen können unsere Schüler den Erwerb von Medienkompetenz mit dem Differenzierungskurs Sozialforschung als Schwerpunkt zu wählen. Es handelt sich um einen fächerübergreifenden (Wirtschaft/Informatik) und berufsorientierten Unterricht. In diesem Kurs werden ökonomische und soziologische Themen ausschließlich computergestützt erlernt.
Die Fertigkeiten im Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien spielen in der Bildung und im Beruf eine zentrale Rolle. Im Differenzierungskurs Sozialforschung werden demzufolge ökonomische und soziologische Themen ausschließlich computergestützt erlernt. Dabei geht es nicht nur um den Erwerb von praktischen Fertigkeiten im Umgang mit dem Computer, sondern die Möglichkeiten der neuen Technologien werden funktional eingesetzt, um ökonomische und soziologische Themen handlungsorientiert zu erlernen. So erlernen die Kursteilnehmer zum Beispiel die Problemstellung „Wie sollten wir Wirtschaft begreifen?“, indem sie mit einem Textverarbeitungsprogramm ein digitales Wirtschaftslexikon erstellen, der Wirtschaftskreislauf wird dynamisch mit dem Programm Power Point visualisiert und das Programm Excel wird eingesetzt um mit den Daten aus einer eigenen Erhebung der Lebenshaltungskosten die Inflationsrate zu berechnen. Auch komplexe Aufgaben wie zum Beispiel die Bearbeitung eines empirischen Forschungsprojektes in Teams mit dem Programm GrafStat (Befragungs- und Statistikprogramm) oder die Führung eines Unternehmens im „Internet-Planspiel Wirtschaft“ gehören zu den Anforderungen, die wir an unsere Schüler stellen.

In immer stärkerem Maße wird auch in den anderen Fächern auf Informations- und Kommunikationstechnologie im Unterricht zurückgegriffen.

(Stand: Februar 2019)