Sozialwissenschaften

Sozialwissenschaften, Wirtschaft und Politik am Montessori-Gymnasium

„Seid nicht zufrieden mit dem Was, sondern erforscht das Warum und das Wie!“

(Lord Robert Baden-Powell)

 

Das Fach Sozialwissenschaften

Unser vollständiges Unterrichtskonzept gibt es hier als Download.

Das Fach Sozialwissenschaften hat es mit gesellschaftlichen Fragestellungen zu tun, die unmittelbar das Leben der Jugendlichen berühren und zu denen sie eine begründete und differenzierte Meinung bilden sollen. Das Unterrichtsfach verbindet die drei Teildisziplinen der Sozialwissenschaften miteinander:

  • Soziologie: z.B. Lebensgestaltung und Sozialstruktur- Chancengleichheit und Gerechtigkeit? (Wie) sollte sich der Sozialstaat wandeln?
  • Wirtschaftswissenschaften: z.B. (Wie) funktioniert Marktwirtschaft? Welche Wirtschaftspolitik führt zum Gleichgewicht?
  • Politikwissenschaften: z.B. Die UNO als Krisenmanager? Europa- Quo vadis?In der Sekundarstufe I trägt das Fach die Bezeichnung Politik/Wirtschaft, im Differenzierungsbereich die Bezeichnung Sozialwissenschaften/Informatik und in der Sekundarstufe II die Bezeichnung Sozialwissenschaften

.Die Fachlehrer

Das Fach Sozialwissenschaften wird am Montessori-Gymnasium von folgenden Fachlehrern unterrichtet:

    • Herrn Bennemann
    • Herrn Embgenbroich
    • Herrn Kohlmann
    • Frau Kuper
    • Frau Mayer
    • Herrn Schlüter
    • Frau Seckler

Sozialwissenschaften als selbst gewählter Schwerpunkt

Mit der reformpädagogischen Ausrichtung im Differenzierungsbereich (Jg. 8 und 9) und der Möglichkeit das Fach Sozialwissenschaften als Grund- oder Leistungskurs (Jg. 11 und 12) zu wählen, erhalten Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, das Fach Sozialwissenschaften als eigenen Schwerpunkt zu wählen.Neben diesen Wahlpflichtbereichen gewährleistet unsere Stundentafel durch eine Pflichtbelegung in den Jahrgängen 7, 8, 9 und 12, dass auch Schüler, die andere Schwerpunkte wählen, eine grundlegende wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Orientierung und Handlungskompetenz erhalten.Das Fach Politik/Wirtschaft wird am Montessori-Gymnasium im Jg. 7 bis 9 zweistündig unterrichtet. In den Jahrgängen 8 und 9 können unsere Schüler den Erwerb von Medienkompetenz und das Fach Sozialwissenschaften mit dem Differenzierungskurs Sozialwissenschaften/Informatik als Schwerpunkt wählen. In diesem Kurs werden ökonomische und soziologische Themen ausschließlich computergestützt erlernt. In der Sekundarstufe II können die Schüler Sozialwissenschaften als dreistündigen Grundkurs oder als fünfstündigen Leistungskurs (Jg. Q1 und Q2) belegen. Auch wenn die wirtschaftswissenschaftlichen Inhalte den vorgegebenen Schwerpunkt in der Oberstufe bilden, so werden diese nicht isoliert von politischen und soziologischen Problemen behandelt. Es besteht die Möglichkeit im Grundkurs das Fach als schriftliches oder mündliches Abiturprüfungsfach zu wählen.Die Vorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen für die schriftlichen Prüfungen im Fach Sozialwissenschaften im Abitur in der gymnasialen Oberstufe finden Sie unter:

www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/abitur-gost/fach.php

Kompetenzentwicklung: Was lernt man in diesem Fach?

Um in ihrer Rolle als zukünftige Bürger und Verbraucher handlungsfähig zu werden, erlernen Schüler und Schülerinnen folgende Kompetenzen, die hier am Beispiel einer Unterrichtsreihe zur finanziellen Allgemeinbildung veranschaulicht werden:

  • Sachkompetenz: z.B. Was kostet das Leben? KFZ ? Führerschein, Versicherungen, Miete, Verbraucherschutz, Bürgschaften, Geschäftsfähigkeit, Girokonto und Kredit, Taschengeld, Handy-Verträge,
  • Methodenkompetenz: z.B. Für welches Kreditangebot sollte ich mich entscheiden? Kriterienorientierte Online-Recherche bei verschiedenen Geschäftsbanken, Vergleich von Kreditangeboten mittels eines digitalen Zinsrechners,
  • Urteilskompetenz: Für welches Girokonto sollte ich mich entscheiden? sowie
  • Handlungskompetenz: z.B. Wer bekommt einen Kredit? Kreditwürdigkeit und Schufa.

Um die zentralen Kompetenzen des Faches zu erlernen, wird am Montessori-Gymnasium für jede Kompetenz ein besonderer Vermittlungsschwerpunkt gesetzt:

  • Methodenkompetenz u.a. durch computergestütztes Lernen
  • Handlungskompetenz durch lebenspraktische Bezüge
  • Sachkompetenz durch das Einbinden aktueller Tagesnachrichten sowie
  • Urteilskompetenz durch Planspiele und Rollenübernahmen

Computergestütztes Lernen im Differenzierungskurs Sozialwissenschaften/Informatik

In den Jahrgängen 8 und 9 können unsere Schüler in einem breiten Kursangebot (Differenzierungsbereich II) zwischen Biologie/Chemie, Kunst/Deutsch, Lateinisch und Sozialwissenschaften/Informatik wählen und erhalten dadurch die Möglichkeit ihre eigenen Schwerpunkte zu finden und zu vertiefen. In diesen Jahrgängen können unsere Schüler den Erwerb von Medienkompetenz und das Fach Sozialwissenschaften mit dem Differenzierungskurs Sozialwissenschaften/Informatik als Schwerpunkt wählen.Die Fertigkeiten im Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien spielen in der Bildung und im Beruf eine zentrale Rolle. Im Differenzierungskurs Sozialwissenschaften/Informatik werden demzufolge ökonomische und soziologische Themen ausschließlich computergestützt erlernt. Dabei geht es nicht nur um den Erwerb von praktischen Fertigkeiten im Umgang mit dem Computer, sondern die Möglichkeiten der neuen Technologien werden funktional eingesetzt, um ökonomische und soziologische Themen handlungsorientiert zu erlernen. So erlernen die Kursteilnehmer zum Beispiel die Problemstellung „Wie sollten wir Wirtschaft begreifen?“, indem sie mit einem Textverarbeitungsprogramm ein digitales Wirtschaftslexikon erstellen, der Wirtschaftskreislauf wird dynamisch mit dem Programm Power Point visualisiert und das Programm Excel wird eingesetzt, um mit den Daten aus einer eigenen Erhebung der Lebenshaltungskosten die Inflationsrate zu berechnen. Auch komplexe Aufgaben wie zum Beispiel die Bearbeitung eines empirischen Forschungsprojektes in Teams mit dem Programm GrafStat (Befragungs- und Statistikprogramm) oder die Führung eines Unternehmens im „Internet-Planspiel Wirtschaft“ gehören zu den Anforderungen, die wir an unsere Schüler stellen.Weitere Informationen zum Thema Forschen mit Grafstat erhalten Sie unter http://www.forschen-mit-grafstat.de .

Sachkompetenz durch Tagesnachrichten

Sachkompetenz über grundlegende politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Kenntnisse ist notwendig zum Verständnis gesellschaftlicher Strukturen und Prozesse. Neben dem Unterricht ist es deshalb sinnvoll, dass Schüler die aktuellen Nachrichten aktiv und kritisch verfolgen. In der Schule erhalten Schüler der Oberstufe kostenlos die Tageszeitung „Frankfurter Rundschau“, im gesamten Gebäude stehen Medienecken mit Computern zur Verfügung, von wo aus Schüler die aktuellen Nachrichten verfolgen können. Unsere Schulbibliothek schafft den geeigneten Rahmen für eine Zeitungslektüre. Lernkontrollen zu den aktuellen Tagesnachrichten schaffen den nötigen Anreiz, damit Schüler „am Ball bleiben“.

Gelerntes in lebenspraktischen Situationen anwenden

Die politische, gesellschaftliche und ökonomische Handlungskompetenz umfasst die Fähigkeit, gelerntes Wissen in lebenspraktischen Situationen anzuwenden. „Schülerinnen und Schüler sind am aufmerksamsten und konzentriertesten, wenn sie sich mit Lernaufgaben beschäftigen, die persönlich bedeutungsvoll für sie sind […] . Durch die lebenspraktischen Bezüge erhält das Wissen für die Schüler/innen eine sinnvolle Ordnung, wird mit Anwendungssituationen vernetzt und ist dadurch für die Lernenden in neuen Problemsituationen flexibler und leichter nutzbar.“ (Haenisch, Soest 1999) Aus diesem Grund spielt der lebenspraktische Bezug im Fach Politik/Wirtschaft und Sozialwissenschaften eine bedeutsame Rolle: So erlernen Schüler nicht nur die volkswirtschaftlichen Funktionen von Geld, sondern sie setzten sich mit Themen wie Dispositionskredit, Girokonto, Aktien, Finanzierung des Studiums und Verschuldung auseinander. Wer zum Beispiel einen Nettolohn, Arbeitslosengeld I und II selbstständig berechnen kann, der kann auch die Sozialpolitik besser beurteilen. Derartige Modellrechnungen machen abstrakte Inhalte für Schüler anschaulich und verständlich.

Das Unterrichtskonzept „Wie lernen Schülerinnen und Schüler, mit ihrem Geld umzugehen? Lernen an digitalen Stationen“ wurde von Franziska Patzner (Deutsche Bank PGK AG) und Andrè Schlüter (Lehrer am Montessori-Gymnasium, Köln) entwickelt und erstmals den Teilnehmern der 6. Sommerakademie 2009 vorgestellt und erschien im Herbst 2010 in der Reihe „TrappenTexte“ im Wochenschau Verlag. (http://www.oekonomie-im-unterricht.de).

Handlungsorientierung und Urteilskompetenz

Politische, gesellschaftliche und ökonomische Urteilsfähigkeit sowie Handlungskompetenz ist die zentrale Schlüsselkompetenz politischer Bildung. Sie beinhaltet die Befähigung zu einer selbstständigen, begründeten Beurteilung politischer Ereignisse. Gerade politische Prozesse lassen sich dann besonders gut beurteilen, wenn Schüler selbst die Rollen von z.B. Unternehmern, Wissenschaftlern, Diplomaten im UN-Sicherheitsrat oder der Zentralbank übernehmen und aus ihrer interessengeleiteten Perspektive Entscheidungen treffen. Planspiele, in denen Schüler selbst eine Wirtschaftsordnung entwerfen, Entscheidungen im UN-Sicherheitsrat treffen oder ein Grundgesetz verfassen, sind besonders lernwirksam und motivieren Schüler im besonderen Maße, da sie Gelegenheit haben, ihr Können zu zeigen und zu erleben und sie daran auch Freude haben.

Seit dem Jahr 2007 nehmen Schüler des Montessori-Gymnasiums jährlich am „Internet-Planspiel-Wirtschaft“ des Ruhrforschungszentrums Düsseldorf teil. Weitere Informationen zum Internet-Planspiel-Wirtschaft erhalten Sie unter: http://planspiel2.wiwi.uni-siegen.de/rfzplan/.

Das Unterrichtsbeispiel „(Wie) funktioniert die Marktwirtschaft?“ wurde auf dem Landesforum der Deutschen Vereinigung für politische Bildung 2010 vorgestellt und steht unter http://www.oekonomie-im-unterricht.de/forum/LandesforumDVpB2010/index.php  zum Download zur Verfügung.

Unser vollständiges Unterrichtskonzept finden Sie hier.