Gendern in Texten

Diesen Beitrag verdanken wir einer Schülerin aus der Oberstufe. Wir meinen, das Thema ist es wert, darüber nachzudenken und dass es unsere Aufmerksamkeit verdient.

„Wir meinen euch ja mit, das wisst ihr doch!“, „Das stört den Lesefluss!“, „Das finde ich jetzt aber übertrieben“, „Das ist mir alles zu anstrengend immer die weiblichen und männlichen Formen zu benutzen!“

Mit diesen und noch anderen Bemerkungen hat jede Person zu kämpfen, die sich, wenn auch nur einmal, für eine gendergerechte Sprache einsetzt.

Aber warum wird die geschlechtergerechte Sprache selten oder gar nicht verwendet?

Dafür mag es mehrere Gründe geben: Einerseits ist die Sprache mit den männlichen Formen in uns Menschen so tief verwurzelt, dass wir das Gendern nicht automatisch nutzen, sondern eher im Gegenteil; wir vergessen es automatisch.

Andererseits gibt es praktische Gründe; durch das Gebrauchen der Gender-Formen dauert das Verfassen und Lesen von Texten länger und es ist anstrengender.

Ich kann diese Punkte gut nachvollziehen, finde aber dennoch nicht, dass wir deshalb das Recht darauf haben, durch unsere Sprache die Frauen zu unterdrücken. Anhand der Sprache und der Texte, die wir lesen, bildet und formt sich unsere Identität, unsere Wahrnehmung und unser Weltbild – besonders in jungen Jahren.

Unter anderem durch gendergerechte Eltern- und Rundbriefe, Texte auf der Homepage und auch in schulischen Formularen können wir anfangen, beide Geschlechter zu beachten, an beide zu denken. Und gerade unser Denken beeinflusst unser Handeln. Zudem gibt es immer noch Frauen, die benachteiligt werden, zum Beispiel durch schlechtere Bezahlung, obwohl sie dieselbe Arbeit leisten wie ihre männlichen Mitarbeitenden.

Ich bitte euch Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern und alle Personen, die dies lesen, achtet darauf, wie ihr schreibt.

Lest euch einen Rundbrief oder Elternbrief oder andere Texte vor der Verbreitung durch und überprüft, ob ihr alle Menschen, die Frauen wie die Männer, genannt habt. Geht einen Schritt näher zur Gleichberechtigung, zur Beachtung der Frauen wie der Männer und nicht einen Schritt zurück!   (H. K.)

 

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